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1. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 22

1889 - Danzig : Gruihn
22 Sinn der Mecedomer, als ihr König selbst persische Sitten annahm und sogar verlangte, da seine Soldaten niib Freunde nach morgenlndischer Art vor ihm niederknien sollten. Sein Stolz kannte keine Grenzen mehr und machte ihn ge-gen seine besten Frennde gransam. Bei einem Gelage erstach er einst in der Aitze der Trunkenheit den Klitus, weil dieser nicht in die Schmeicheleien fr ihn eingestimmt hatte. Als er znr Besinnnng kam, erstarrte er fast vor Schrecken der diese That. Drei Tage und drei Nchte brachte er weinend ohne Speise und Trank aus seinem Lager zu und rief unaufhrlich den Namen Klitus. Doch hatte auch diese bittere Reue seinen bermtigen Stolz nicht gebndigt. Er wollte nach wie vor als ein Gott verehrt sein und lie einen seiner macedonischen Feldherrn, der sich dessen weigerte, hinrichten. In seinem unersttlichen Ehrgeize fate er den Ungeheuern Plan, auch die mittgigen und abendlndischen Eidge-genden seinem Scepter zu unterwerfen. Infolge der Anstrengungen und Schwelgereien raffte ihn ein hitziges Fieber im 33. Jahre feines Alters pltzlich hinweg (323 v. Chr.). Sein Tod war das Losnngswvrt zu den blutigsten Kmpfen unter seinen Feldherren, und ein unermeliches Reich sank in Trmmer. Nach Biimttllcr, Schuster u. a. 16. Zage von Homulm, dem ersten rmischen Könige.*) Sage von Nomulus und Remus. In Italien lag einst eine Stadt mit Namen Alba longa, worin ein König mit Namen Numitor herrschte. Derselbe wurde von seinem Bruder Amnlins des Thrones be-raubt. Um sich die Herrschaft zu sichern, ttete Amnlins Numitors Sohn auf der Jagd und machte Nnmitors Tochter Rhea Silvia zu einerprie-fterm. Als solche durfte diese nicht heiraten. Sie vermhlte sich aber heim-lich mit einem Manne und erhielt zwei liebliche Knblein, den Romulus und Remus. Amnlins geriet darber in nicht geringe Bestrzung. Er lie die Rhea Silvia, weil sie ihr priesterliches Gelbde gebrochen hatte, mit dem Tode den; die beiden Knblein aber bergab er zuverlssigen Dienern, die sie in eilte Mnlde legten, um sie in den Tiberfln zu werfen. Weil aber der Strom ausgetreten war, so setzten die Diener die Mulde am Fue eines Berges nieder, bis zu welchem das Wasser vorgedrungen war. Die Fluten trieben dieselbe eine Zeit lang umher, bis sie endlich an den Wurzeln eines Feigenbaumes umstrzte. Da das Wasser wieder gefallen war, blieben die Kinder auf dem Boden liegen und wurden wunderbar am Leben erhalten. Eine Wlfin, die der Durst ans dem Waldgebirge nach dem Wasser trieb, und ein Specht versahen die Kleinen mit Nahrung. Dies bemerkte einer der Hirten des Knigs und rief seine Gefhrten herbei. Alle waren der den Anblick verwundert. Fanstulus aber, der Oberhirte des Amnlins, der bei der Aussetzung der Kinder zugegen gewesen war und sie wiedererkannte, nahm sie mit nach Hanse zu seiner Frau und erzog sie als seine eigenen Shne. Namitor wird gercht. Herangewachsen, zeichnete sich das Brder-paar durch khnen Mut vor allen anderen Hirten des Landes aus. Sie verteidigten die Herden ihres Pflegevaters gegen Raubtiere und gegen ruberische Menschen. Nach Gewohnheit der Hirten in jeuer Gegend zogen sie auch wohl selbst aus, um Beute zu machen, und was sie erbeuteten, das teilten sie mit ihren Genossen. Einst waren sie mit deu Hirten des Numitor in Streit geraten. Als Remus gefangen und zu Numitor gefhrt wurde, eilte Faustulus mit Romulus herbei und entdeckte das Geheimnis der Her-fnft der beiden Brder. Diese, voll Begierde, das erlittene Unrecht zu rchen, sammelten die Genossen ihrer Jugend um sich, berfielen deu Amnlins und fetzten ihren Grovater Nuntitor wieder in feilte Rechte ein. Zum *) Alle Berichte der die ersten sieben Könige sind sagenhaft.

2. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 9

1889 - Danzig : Gruihn
Griechenland oder Hellas mit den Stdten Theben, Plat, Lenktra, Chrona, Delphi und Athen (letzteres in der felsigen Landschaft Attila), 3. Peloponnes (jetzt Morea) im Sden mit den merkwrdigen Orten Korinth, Olympia und Sparta. Die Landenge von Korinth verbindet Mittelgriechenland mit dem Peloponns. Kreta (Candia), Salamis und Ithaka (jetzt Thiaki) sind nennenswerte Inseln. Unter den Bergen merken wir den Olymp in Thessalien, sowie den Parna und Helikon in Hellas. Bildung und Religion. Die Griechen waren das gebildetste Volk des Altertums. In der Bildhauerkunst und Malerei hatten sie die grten Meister. Dichtkunst, Musik und berhaupt die Wissenschaften wurden eifrig gepflegt. Noch heute dienen uns ihre Werke zum Muster. Als Beherrscher des Himmels und als König der Götter wurde Zeus ver-ehrt. Von andern Gttern und Gttinnen merken wir: Athene, die Gttin der Weisheit und des Krieges, Apollon, den Gott der Weissagung und Musik (Sonnengott), Artemis, die Gttin der Jagd, Poseidon, den Gott des Wassers, Pluto, den Gott der Unterwelt. Der Glaube au die Unsterb-lichkeit der Seele war allgemein verbreitet. Man glaubte, die Frommen kmen nach dein Tode in das Elysinrn, wo sie nach irdischer Art in Glckseligkeit lebten, die Bsen dagegen wrden in den Tartarus (Unterwelt) verstoen und htten Qualen aller Art auszustehen. Orakel. Die alteu Griechen meinten, da die Götter den Menschen an einzelnen Orten die Zukunft offenbarten. Solche Mitteilungen der Götter, welche durch die Priester gedeutet wurden, nannte man Orakel. Am berhmtesten war das Orakel zu Delphi. In dieser Stadt stand der prachtvolle Tempel des Gottes Apollon. Darin sa eine Priesterin auf einem goldenen Drei-fu und weissagte denen, die den Gott befragten. Freilich wurden die Orakelsprche immer so in Dunkel gehllt, da eiu verschiedener Sinn mglich war, wie wir dies schon bei Krsus kennen lernten. Die Geschenke, welche fr diese Aussprche dem Gott gebracht wurden, waren oft von hohem Werte. (Griechische Spiele. Zu bestimmten Zeiten feierten die Griechen gemeinsame Volksfeste. Solche wurden regelmig alle vier Jahre bei der Stadt Olympia gehalten. Die Kampfspiele, welche hier stattfanden, nannte man olympische Spiele. Letztere bestanden im Wettlanf, Ringen, Fanstkampf, Springen, Werfen mit metallenen Scheiben, Pferde- und Wagen-rennen. Den Siegern wurde ein Kranz von lzweigen aufs Haupt gesetzt, und dies war fr einen Griechen die hchste Ehre. 6. Herkules (Sage). Seine Jnaend. Der grte Held aus der griechischen Sagengeschichte ist Herkules. Als Kind lag er nicht in einer Wiege, sondern in einem Schilde. Einst wollten zwei Schlangen in den Schild kriechen und den Knaben toten. Dieser aber hatte solche Kraft, das; er sie mit den Hnden erdrckte. Herkules mit Scheidewege In seinen Jnglingsjabren traten einst die Gttinnen der Tugend und des Lasters zu ihm, und jede suchte ihn zu be-wegen, ihr zu folgen. Herkules folgte aber beut Rufe der Tugend und lies; sich von ihr auf den mhsamen Weg der Arbeit und Gefahren führen, wodurch er spter Ehre ititd Ruhm erntete.

3. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 11

1889 - Danzig : Gruihn
11 7. Der Argonautenzug. (Sage.) 1250. Tas goldene Vlies;. Der Knigssohn Phrixns hatte eine Schwester Namens Helle. Beide Kinder wurden von ihrer Stiefmutter verfolgt und flohen daher auf einem Widder mit goldenem Vlie (Fell) der das Meer nach Kolchis (Kaukasus). Helle aber strzte in die Meerenge, welche von nun an Hellespout genannt wurde. Phrixus kam glcklich in Kolchis an und opferte den Widder. Das goldene Vlie aber schenkte er dem Könige Aetes, welcher es durch einen feuerschnaubenden Drachen in einem Haine bewachen lie. Zug nach Kolchis. Diesen Schatz htten die Griechen gern wieder gehabt. Der tapfere Jason wurde daher Anfhrer eines Zuges nach Kolchis. Die ersten Helden Griechenlands waren hierbei seine Genossen- Unter ihnen befanden sich auch Herkules, Theseus und der berhmte Snger Orpheus. Von letzterem be-richtet die Sage, das; er durch die Macht seines Gesanges wilde Tiere zhmte, Flusse in ihrem Laufe aufhielt und Bume zum Tanzen veranlasste. Das Schiff, auf welchem man abfuhr, hie Argo, weshalb auch die Helden Argonauten ge-nannt werden. Jasons Kampfarbetten. Als die Helden Kolchis erreicht hatten, erbot stch Stetes, das goldene Vlie auszuliefern, wenn Jason die ihm gestellten Kamps-arbeiten bestehen wrde. _ Er sollte nmlich zwei fenerfchnaubende Stiere an einen Miig spannen und damit eilten harten Acker umpflgen, dann Drachenzhne in dte Furchen sen und mit den daraus emporwachsenden, geharnischten Mnnern r r-Prvw Med 0 a, die Knigstochter, war durch ihre Zauberknste dem Jason behilflich. Sie gab ihm eine Salbe, welche seinen Krper gegen das Feuer der Stiere unverletzlich machte. Als er das Feld glcklich umgepflgt hatte, fnetc er -5 Drachenzhne. Ans diesen wuchsen sofort geharnischte Männer hervor, welche stch drohend gegen Jason wandten. Dieser aber warf nun auf den Rat der Medea einen totem unter die Männer, worauf sich dieselben unter einander tteten. Heimkehr. Da Stetes das Vlie nun doch nicht Heransgeben wollte, wurde Der Drache, welcher dasselbe htete, von Medea eingeschlfert. Jetzt nahm Jason das Vlie und entsloh mit der Knigstochter auf einem Schiffe. Nach langen Irrfahrten erreichte er endlich feine Heimat, lebte aber spter mit Medea, die er zum Weibe genommen hatte, nicht glcklich. 8. Der trojanische Krieg. (Sage.) 1200. Ursache des Krieges. In uralter Zeit lag an der Westkste von Klein-asteti die Stadt itrofa oder Jlium. Hier herrschte der reiche König Priamus. toem Sohn Paris besuchte einst den König Menelaus in Sparta. Obgleich er hier gastfreundlich aufgenommen wurde, vergalt er die Wohlthateu doch mit schndlichem Undauke. Er raubte nmlich die schne Helena, die Gemahlin des Menelaus, während dessen Abwesenheit. Darauf forderte Menelaus alle Griechen zu etilem Heereszuge gegen Trota auf, um die Schmach zu rchen. Es wurde nun eine Macht von 100000 Mann und 1200 Schiffen zusammengebracht. , Die Helden des Krieges. Unter den Fürsten Griechenlands, die an dem Rachekrtege teilnahmen, war Agamemnon von Mycen int Pelopomtes der mchtigste. Er wurde daher zum. Oberfeldherrn aller Mannschaften gewhlt. König Nestor vou Pylos, ein liebenswrdiger Greis, war reich an Weisheit, weil er schon der das dritte Menschengeschlecht herrschte. Voll Schlauheit um) Lift erschien der kluge Od^ssens. Auch Menelaus war ein tapferer Held. Ebenso zeichnete sich Diomedes durch Uuerschrockeuheit und Khnheit aus. in herrlichsten aber war Achilles, ein Sohn der Meergttin Thetis. Er war khn wie ein Lwe, und niemand konnte sich mit ihm an Mut und Strke messen. 3win<Miiti. Als die griechische Flotte auslaufen wollte, traten widrige Winde ein. Ein Seher erklrte, da eine glckliche Abfahrt erst dann erfolgen knne, wenn Agamemnon seine Tochter Jplngenia opfere. Als diese sich hierauf a"ch willig zum Opferaltar begab und sterben wollte, wurde sie den Blicken der Menschen in einer Wolke entrckt. Bald kam nun ein gnstiger Wind, und die Griechen sichren dem asiatischen User zu. Trvjns Belagerung. Daraus wurde das stark befestigte Troja 10 Jahre

4. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 12

1889 - Danzig : Gruihn
bmdurch belagert. Man kmpfte selten in offener Feldschlacht, sondern versuchte hch ui einzelnen Zweikmpfen. Unter den Trojanern that sich durch seine Tapferkeit besonders Hektor, ein Sohn des Knigs Priamns, hervor. Bei den Griechen aber kam keiner dem Achilles gleich. Hektors Tod. Als einst der Grieche Patroklus, der Freund des Achilles, von Hektor den Todessto erhielt, wurde letzterer von Achilles zum Zweikampf aufgefordert. Die Helden kmpften, und tdlich getroffeil sank Hektor in den tulor f Sterbend flehte er den Sieger an, seinen Leichnam nicht zu schuden. <[der Achilles band ihn an fernen Streitwagen, schleifte ihn fort und lie ihu auf offenem Felde liegen. Als der alte Priamns sich darauf zu Achilles begab und nm den Leichnam feines Sohnes bat, wurde ihm die Bitte gewhrt. arf, Das hlzerne Pferd. Bald darauf wurde auch Achilles durch einen Pfeilschu des Paris gettet. Zur Eroberung Trojas aber ersannen die Griechen eine List. Sie bauten ein riesengroes Pserd ans Holz. Die tapfer-sten Helden begaben sich durch eine geschickt verdeckte Thr in den Banch des Roffes, und die brigen zogen sich zurck nach ihren Schiffen. Als nun die Trojaner herbeikamen und das Ro anstaunte,erschien auch ein schlauer Grieche, der sprach: Dieses Pserd ist ein Weihgeschenk fr die Gttin Athene und ist deshalb so groß gebaut, damit ihr Trojaner es nicht durch eure Thore in die Stadt bringen knnt; denn Achilles. diejenige Stadt, in welcher sich dieses Pferd befindet, ist unbesiegbar." Erobern!? Trojas. Da rissen die Trojaner ein Stck der Mauer nieder und zogen das Pferd in die Stadt. In der Nacht aber stiegen die Helden aus dem hohlen Bauche des Pferdes, worauf auch die anderen Griechen durch die offene Stelle der Mauer in die Stadt eindrangen. Es entstand nun ein furchtbares Gemetzel, und Troja wurde dem Erdboden gleich gemacht. Zwei Heldengedichte des Altertums befinden den trojanischen Krieg: die Jliude von Homer und die neide von Virgil. 9. (Obyljcm. (Sage.) Rckkehr der Griechen. Mit kostbarer Beute beladen, schifften die Griechen nach der Zerstrung Trojas ihrem Vaterlande zu. Manche von ihnen aber kamen auf dem Meere um, andere irrten viele Jahre umher und konnten die Heimat nicht finden; noch andere fanden bei ihrer Rckkehr keine freundliche Aufnahme. Als der Oberanfhrer Agamemnon heimkehrte, war feine Frau bereits an einen andern verheiratet, und auf Anstiften derselben wurde er von dem zwei-ten Manne des Weibes gettet. Odhsseus bei cit (fljkloiicti. Odyssens irrte 10 Jahre unter vielen Ge-fahren auf dem Meere umher. Einsts kam er mit 12 Schiffen nach Sicilien. Hier wohnten einugige Riefen oder Cyklopen. Odyffeus ging mit zwlf Gefhrten nach der Hhle eines Cyklopen und bat um Bewirtung und Hilfe. Der Riefe war jedoch ein Wterich und fra mehrere Griechen auf. Als darauf der Riefe aber schlaftrunken dalag, brannte ihm Odyffeus mit einem glimmenden Pfahle das Auge aus und entwich glcklich mit den brigen Genossen. t)ifcii5 in der Unterwelt. Bevor Odyssens zur Heimat gelangte, mute er noch in die Unterwelt hinabsteigen, um sich daselbst in betreff feiner Fahrt Rat zu holen. Hier nahten sich ihm die abgeschiedenen Seelen, und man sagte ihm. da er uach vielen Beschwerden zum heimatlichen Strande gelangen wrde. Auch feine Mutter erblickte er; dieselbe sprach zu ihm: Deine Gemahlin Penelope hofft noch immer ans deine Heimkehr und meint Tag und Nacht um dich." Als er den Ackmes anredete, sagte dieser, er wolle lieber lebend als Ta-gelhner das Feld eines Armen bestellen, als in der Unterwelt der smtliche Abgeschiedene herrschen. Auch schreckliche Strafen sah er hier solche dulden, die einst au den Gttern gefrevelt hatten. König Sisyphns ans Korinth war verdammt, einen ungeheuern Stein bergauf zu wlzen, der jedesmal, fo oft er ihn mit Mhe bis an den Gipfel des Berges gebracht hatte, pltzlich feinen Hnden entglitt und schnell w.eder zurck ins Thal hinab rollte. Tantalus stand bis an

5. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 13

1889 - Danzig : Gruihn
den Hals im Wasser, imb der feinem Hauvte hingen saftreiche Frchte. Aber wenn er, von ewigem Durst geqult, sich niederbeugen oder die Hand nach den Frchten ausstrecken wollte, sank dort das Wasser, schnellten hier die Zweige hastig fort, und vergebens lechzte der Arme. Tytios, ein ungeschlachter Riese, lag an den Boden gefesselt, und zwei Geier nagten immerfort an feiner Leber, die tglich wieder wuchs. Das Ganze dieser unterirdischen Gefilde hatte ein finsteres, trauriges Ansehen, und Odyssens freute sich sehr, als er wieder herauskam und das helle Vicht der Sonne auf der geliebte Erde erblickte. Heimkehr. Penlope ititd Die Freier. Endlich kam der Held in seiner Heimat Ithaka au. Peuelope, Odyssens' Gattin, hatte lancje vergeblich auf seine Rckkehr gehofft imb war tu schwere Bedrngnis geraten; denn mehr als hundert vornehme Jnglinge bewarben sich mit ihre Hand. Jahrelang schwelgten sie in ihrem Hause und verpraten das Gut des Odysseus, und es war niemand da, der es ihnen wehren konnte. Als die Freier immer zudringlicher wurden, wandte die Frau eine Lift an, um sie zu beschwichtigen. Sie sprach zu ihnen: Ich fange jetzt an, ein Gewand zu weben, und wenn es fertig fein wird, will ich einen von euch zum Manne erwhlen, wenn ihr mich bis dahin in Ruhe lat." Die Freier gingen darauf ein; aber nachts, wenn Peuelope unbeobachtet war, trennte sie immer wieder die Arbeit auf, welche sie am Taqe gemacht hatte, und so wurde das Gewand nie fertig. Als aber die Freier diese List erfuhren, wurden sie noch zudringlicher. Ende der Freier. Bald nach feiner Ankunft in der Heimat traf Odysseus auch seilten Sohn Tlemach, welchen der Held bei feiner Abfahrt nach Troja als kleines Kind zurckgelassen hatte. Detern ach war ^u einem herrlichen Jnglinge herangewachsen und umarmte seilten Bater mit Freudenthrnen. Beide begaben sich darauf zum kniglichen Palast. Odysseus aber wurde nicht erkannt, weil er in Bettlergestalt erschien. Als die bermtigen Freier in dem Saale schwelgten, erschien Peuelope und sprach zu ihnen: Hrt, ihr Männer, aus der Rstkammer liegt der Bogen meines Gemahls, mit welchem er oft einen Pfeil durch die hre von zwlf hintereinander gestellten Beilen scho. Wem solch ein Schuf; von euch gelingt, dem verspreche ich meine Haub." Die Freier willigten ein. Bald aber zeigte es sich, das; keiner von ihnen den schweren Bogen des Odysseus zu spannen vermochte. Da bat Odyssens, ihm auch einmal den Bogen zu berlassen. Doch der armselige Bettler wurde verhhnt und ausgelacht. Kanin hatte Telemach ihm aber den Bogen gereicht, so fuhr auch schon der Pfeil schwirrend durch die zwlf hre. Hierauf sprach Odysseus: ,^Eiu Wettkamps ist vollendet; aber nun whle ich mir ein Ziel, das noch kein Schtze^ getroffen hat." Nach diesen Worten scho er dem unverschmtesten der Freier durch die Kehle. Daraus rief er mit schrecklicher Stimme: Ha, ihr Hunde! Ihr dachtet, ich wrde nimmer meine Heimat wieder sehen; darum bcibt ihr mein Gut verprat; doch jetzt ereilt euch die Rache." Odysseus, Telemach, der gttliche Sauhirt" Eumus und der Riuderhirt kmpften nun gegen die Freier, bis dieselben mit Pfeilen und Lanzen ermordet waren. Peuelope aber hatte während des furchtbaren Kampfes geschlafen ltnd wute nicht, was sich begebeu hatte. Als sie alles vernahm, war sie hocherfreut, den lang vermiten Gemahl wieder zu sehen, und sank sprachlos au seine Brust. 10. Lykurg und die Spartaner. 888. ^Lyknrg wird Gesetzgeber. Lykurg war bcr Sohn eines Knigs von Sparta. Auf Reisen kernte er bic Gesetze attberer Völker kennen, ebenso bic Gedichte Homers (Ilias imb Odyssee), bic er mit nach Griechenland brachte. Bei seiner Znriickkuust war Unfricbcn und Unorbmmg im

6. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 10

1889 - Danzig : Gruihn
10 Tie 12 Arbeiten. Einst wurde er krank und verfiel in Wahnsinn. In der Naserei ttete er seine eigenen Kinder. Um diese Frevelthat zu shnen, mute er dem Könige Eurystheus im sdlichen Griechenland dienen. Eurystheus bertrug ihm zwlf Arbeiten, welche Herkules alle ausfhrte. 1) Zunchst ttete er den nemischen -weu, welcher bisher die Gegeud von N6 mea verwstet hatte, und trug fortan das Fell desselben als Siegeszeichen- 2) Hierauf hieb er der Hydra oder Schlange von Lerna ihre neun Kpfe ab. Da letztere aber immer wieder vou neuem wuchsen, sobald sie abgeschlagen waren, so bedeckte Jowns, der Genosse des Herkules, die frischen Wunden mit Fenerbrnden, da kein Haupt mehr emporwachsen konnte. 3) Jetzt sing er einen Hirsch mit goldenem Geweih, nach-dem er ein ganzes Jahr vergeblich hinter dem Tier hergelaufen. 4) Dann fing Herkules den erymanthischeu Eber, welcher auf dem Berge Erymunthus groe Verheerungen anrichtete. Der Held brachte das Tier lebendig zu Eurystheus. 5) liemt reinigte er den Stall des Knigs Au glas, in welchem feit vielen Jahren der Dnger lag. in einem Tage. Er leitete nmlich einen Flu durch den Stall, wodurch der Unrat in kurzer Zeit weg gesplt wurde. 6) Darauf verjagte er die stymph-tischen Vgel. Diese hatten eherne Schnbel, Flgel und Krallen und schleppten Menschen und Vieh weg. 7) Alsdann fing Herkules den wilden Stier von Kreta, welcher bls dahin mit feinen furchtbaren Hrnern viele Menschen und Tiere nieder-gestoen hatte. 8) Jetzt holte Herkules die Rosse des Knigs Diomsdes aus Thracien, welche mit Meuscheufleisch gefttert wurden und auerordent lich stark waren. Er warf den grausamen Diomedes seinen eigenen Pferden vor, bndigte darauf dieselben Kampf mit dem Lwcn. und fhrte sie zu Eurystheus. 9) In Kleinasien besiegte T . . er die Amazonen, ein Volk kriegerischer Weiber, er- beutete von deren Knigin den goldenen Grtel und brachte denselben der Tochter des Eurystheus. 10) Nun sollte er die Rinderherde des Dreikpfigen .Kiefen Gereon es von einer Insel holen. Auf der Reife dorthin kam Her-fules an bte Strae von Gibraltar und pflanzte daselbst die beiden Denksteine auf, welche man im Altertum die Sulen des Herkules nannte. Als er endlich zur Rittet gelangte, erschlug er die Hter der Rinder und fhrte die Herde zu Eurystheus. 11) Nun brachte er die goldenen pfel der Hefperibett ans fvua, welche von einem hundertkpfigen Drachen bewacht wnrden. Bei dieser Gelegenheit mute er fr den Riefen Atlas das Himmelsgewlbe tragen, während r.lv refe die pfel herbeischaffte. 12) Endlich holte Herkules den dreikpfigen Hollenhund Csr berus aus der Unterwelt. Als Eurystheus das furchtbare Tier erblickte, erschrak er gewaltig und beruhigte sich erst, als Herkules den (Serberus wieder ins Schattenreich brachte. * Herkules' Ende. Nach diesen zwlf Arbeiten war Herkules wieder ein m rr -~tcm.il Gnift kam er mit feiner Frau an einen Flu. Der Kentaur Jicfius, ein Wesen, das oben Mensch und unten Pferd war, erbot sich, die Zauderer berzusetzen. Als aber der Centaur der Frau ein Leid anthitn wollte, erscho Herkules ihn mit einem Pfeile. Der sterbende Nesfns aber sprach zu dem Weibe: Ntnnn etwas von meinem aus der Wunde strmenden Blute und bewahre es auf. Sollte sich einst das Herz deines Gatten von dir wenden, fo wirb dies Blut ein Zaubermittel fein, bir bte Liebe beiues Gemahls zu erhalten." Als nun spter einmal die Frau an der Treue ihres Mannes zweifelte, gab sie demselben ein mit beut Blute bestrichenes Gewaub- Kaum hatte Herkules dasselbe angelegt, so brannte es ihn wie Feuersglut, und ba er es vom Leibe zog, wrbe Haut und Fleisch mit weggerissen. Jetzt sah er feinen nahen Tod vor ugen und lie sich auf den Berg ta tragen. Hier bestieg er einen Scheiter-hufen, den er anznden lie. Als das Feuer emporloderte, fielen Blitze vom Himmel, und unter dem Rollen des Donners fuhr Herknies auf einer Wolke in den )lymp ^ib trat als der grte der Halbgtter in die Gemeinschaft der Unsterblichen.

7. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 39

1878 - Danzig : Gruihn
Orpheus. — Perseus. 39 sein Vaterland zurückkehren. Dort wählte er zu seinem Aufenthalte die wildesten Gebirge wo er ungestört weinen und seinem Schmerz nachhängen konnte. Alle andern Weiber waren ihm von nun an verhaßt. Orpheus Ende. Diese Verachtung der Frauen wurde ihm aber sehr übel vergolten. Die thracischen Weiber rächten sich grausam an ihm. An einem Bachusfeste überfielen sie ihn trunkenen Muthes, zerrissen ihn in der ersten Raserei und streuten die Glieder feines zerstückelten Leichnams auf dem Felde umher, daß die Hunde sie frefsen möchten; allein die Musen sammelten die blutigen Ueberreste und übergaben sie trauernd dem Schooß der Erde auf der Jnfel Lesbos. Auf feiner Grabstätte aber nisteten Nachtigallen und flöteten nirgends lieblicher und feierlicher als hier. 24. Mrseus. Die vornehmsten Heroen oder Helden Griechenlands waren: Perseus, Herkules, Theseus und Jason. Perseus Jugend. Zu Argos lebte ein König, Namens Aerisius. Desselben Tochter hatte einen Sohn, Perseus genannt. Als der Großvater das Orakel befragte, was aus feinem Enkel werden würde, bekam er zur Antwort: „Der Knabe Perseus wird einst dein Mörder werden". Aerisius ließ nun ans Furcht Mutter und Sohn zusammen in einen Kasten packen und ins Meer werfen. Allein der Kasten wurde von einem braven Manne aufgefangen, und der kleine Perseus mit seiner Mutter gerettet. Der Netter brachte beide zu seinem Bruder, der König auf einer Insel war, und den Knaben erziehen ließ. Das Haupt der Medusa. Perseus wuchs zu einem muthigen Jünglinge heran. Sein Pflegevater wollte einmal dessen Tapferkeit auf dte Probe stellen und sagte zu ihm: „Hole mir aus dem Reiche des Königs Atlas den abscheulichen Kopf der Medusa, welcher statt der Haare mit zischenden Schlangen umwunden ist. Nimm dich aber wohl in acht, daß du sie nicht dabei entstehest; sonst wirft du in einen Stein verwandelt, wie alle, die dieses gräßliche Haupt anschauen". Der junge Held war bereit dazu, ob er gleich noch nicht recht wußte, wie er diesache angreifen sollte. Zum Glück hatte er die Götter zu Freunden. Er wurde von Mercur mit einem diamantenen Schwert beschenkt, von Pluto mit einem Helm, der ihn unsichtbar machte. Von den Musen erhielt er zu der weiten Reise geflügelte Schuhe, ^und von der Göttin Minerva, einen starken Schild und weifen Rath. So langte er nun glücklich an dem Fuß des Berges Atlas an, suchte die Medusa auf, griff sie in einen Spiegel sehend rücklings an und da Minerva selbst ihm den Arm führte, hieb er dem furchtbaren Weibe glücklich den Kopf ab. Aus ihrem Blute entstand ein geflügeltes Pferd, Pegasus genannt. Der Pegasus und Andromeda. Perseus nahm den Kopf, steckte ihn in einen Sack, bestieg den Pegasus und ritt durch die Lüfte davon. Erst aber wollte er sich, ehe er das Land verließ, an dem König Atlas rächen, Medusenhaupt.

8. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 40

1878 - Danzig : Gruihn
4il_________________Geschichte des Alterthums. — Die Griechen. von dem er unfreundlich aufgenommen worden war. Er zeigte ihm daher das Haupt der Medusa und verwandelte ihn dadurch in einen Bera. So entstand der Berg Atlas, im heutigen Fez und Marocco. Nun spornte er lustig seinen Pegasus und eilte der Heimat zu. Unterwegs erblickte er aber aus den Wolken herab eine bildschöne Königstochter, Andromeda Vre an einem Felsen am Meere angeschmiedet war und von einem See' ungeheuer verschlungen werden sollte. Dies gab Perseus nicht zu. Er hieb steh tapfer mit dem Unthier herum, und da es durchaus nicht anders zu erlegen war, zog er sein Medusenhaupt hervor und verwandelte es in Stern, .Lern schönen Mädchen aber nahm er freundlich die Ketten ab und erwählte sie zu ferner Gemahlin. bc£ Acrisius. Bei feiner Ankunft zu Argos fand sich, daß fein Großvater Acrisius vom Thron gestoßen war. Perseus ließ sich vor den Kronrauber fuhren, machte ihm gerechte Vorwürfe, hielt ihm das Medusen-haupt vor und verwandelte ihn in eine steinerne Bildsäule. Nun reiste er nach ianjfa m Thessalien, wo sich der alte Acrisius aufhielt, um ihn abzu-• ”iebei: m sein Königreich einzusetzen. Acrisius machte sich jetzt bittere vorwürfe, daß er dem Orakel geglaubt und feinen gutdenkenden Enkel so unfreundlich behandelt habe. Er stellte ihm zu Ehren allerlei ms1 Perseus wollte dabei seine Geschicklichkeit in dem Wersen der Wurfscheibe zeigen; aber ach! er traf feinen Großvater an den Kops, und streckte rhn leblos meder. So wurde also doch das Orakel erfüllt. Perseus empfand euren solchen Schmerz darüber, daß er nicht nach Acrisius in Atgos regieren wollte. Er gab daher dieses Königreich einem andern und erbaute me fctadt Mpcenii, wo er ein neues Reich stiftete. 25. Kerkutes. Seine Jugend. In der Mitte zwischen Götter und Menschen finden mir tn der griechischen Sagengeschichte die Heroen oder Helden. Zn diesen gehört auch Herkules. Er war der Sohn des Zeus und der Alkmene, Königin von Theben in Griechenland. Herkules lag als Kind nicht in ^•nelv Indern in einem großen ehernen Schilde; in diesem hatte die Mutter thm das Bett gemacht, und wenn er fchlafen sollte, so wurde er tn dem Schilde gewiegt. Herkulus schrie niemals. Die Göttin Here*) ( yuno) war feiner Mutter feind und wollte Herkules todten lassen. Einst Hb1. Mitternacht schickte sie zwei große Schlangen durch ein Loch unter der Thüre tn das Schlafzimmer hinein nach dem Schilde hin. Die Augen der Schlangen leuchteten wie Feuer, so daß das ganze Schlafzimmer hell ward. ~rte Schlangen wollten in den Lchild hineinkriechen und Herkules beißen. Darüber bewegte sich der Schild, und als Herkules die Thiere fah, lachte er und griff mit jeder Hand eine Schlange um die Kehle und drückte sie, ]o da|3 sie starben. Herkules lernte lesen und schreiben, reiten, fahren, mit 'Dem 'oogen schießen und mit dem Wurfspieß nach dem Ziele werfen, ringen und mit der ^yaust kämpfen. Er hatte einen Lehrmeister, der lehrte ihn die Leier spielen, und da Herkules unaufmerksam war, schlug ihn der Lehrer, darüber ward der Schüler so böse, daß er die Leier nahm und damit den Lehrer erschlug. Da mußte Herkules zur Strafe aus dem Hause gehen und auf einem Berge die Rinderheerden hüten. Hier war ein Wald, darin wohnte ein großer,_ sehr böser Löwe, der viele Rinder und viele Hirten zerrissen hatte; den schlug Herkules mit einer eisernen Keule todt. *) Stifterin und Beschützerin der ilhe.

9. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 41

1878 - Danzig : Gruihn
Herkules. 41 Herkules am Scheidewege. Bald kam die Zeit, daß er feine Lebensbahn ' wählen sollte. Einst erschienen ihm nämlich zwei stattliche Frauen. Die eine war voll Anstand und Würde, sittsam und bescheiden, die andre war schön und reizend, eitel und selbstgefällig und drängte sich der andern vor. Sie versprach, ihn den angenehmsten Weg zu fuhren durch lauter Lust und Freuden. „Wer bist du?" fragte der Jüngling „Meine Freunde nennen mich Vergnügen, meine Feinde, die mich herabsetzen wollen, Laster". Jetzt trat auch die andre hinzu und sprach: „Ich bin die Tugend; wenn du mir folgest, mein Sohn, so wirst du ein trefflicher Arbeiter auf dem Felde alles Guten und Schönen fein; du wirst zwar viele Mühen und Gefahren bestehen — denn die Götter gewähren den Menschen ohne Arbeit und Mühe kein Gut — aber du erntest dereinst Ehre und Ruhm". Der Jüngling folgte ohne Zögern dem Ruse der Tugend. Die 12 Arbeiten. Herkules nahm sich eine Frau und hatte drei Kinder. Die Göttin Here aber machte ihn krank, daß er rasend ward und seine Kinder für Raubthiere hielt. Er erschoß sie in seinem Wahn, und da er seine Unthat erkannte, konnte er sich nicht trösten und fragte das delphische Orakel um Rath, was er nach diesem Unglück thun sollte. Die Priesterin Pythia befahl ihm, dem Könige Eurpstheus im südlichen Griechenland zu dienen. Dieser, sagte sie, würde ihm zwölf Arbeiten aufgeben, die er ausführen sollte. Der itcmeifchc Löwe. Als Herkules zu Eurystheus kam, befahl ihm dieser, er solle nach dem Thal Nemea gehen und den Löwen todt-schlagen, der in dem Walde wohnte und dessen Fell so stark war, daß kein Eisen ihn verwunden konnte. Wenn die Hirten Spieße auf ihn warfen, so fielen sie nieder, ohne dem Löwen Schaden zu thun, und das Thier sprang auf sie und zerriß sie. Herkules stellte sich im Walde, wie die Jäger es thun, hinter die Bäume, daß ihn das Raubthier nicht sehe, wenn er schießen wollte. Da kam der Löwe durch den Wald; er hatte Rinder gefressen, und sein Maul und feine Mähne waren ganz blutig; er leckte das Blut von feinem Munde und brüllte. Herkules schoß; aber die Pfeile sprangen ab, wie von etnem geharnischten Mann. Da sah der Löwe Herkules und sprang auf Herkules.

10. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 42

1878 - Danzig : Gruihn
42 Geschichte des Alterthums. — Die Griechen. ihn zu. Dieser wickelte seinen Mantel um den linken Arm, um das Thier abzuhalten. In bte rechte Hand nahm er eine große Keule, die er sich im Walde gehauen hatte, und schlug damit dem Löwen aufs Haupt. Dieser aber blieb auf den Füßen ganz erschrocken stehen. Da sprang Herkules zu und erwürgte ihn. Als der Löwe' todt war, zog unser Held ihm das Fell ab und hing es-sich um; den Rachen des Löwen setzte er sich wie einen Helm auf den Kopf. Die Hydra von Lernn. Nun kam Herkules wieder zurück und ließ dem Könige sagen, daß der Löwe todt sei. Da fürchtete sich Eurystheus sehr vor ihm und ließ sich in der Erde eine Kammer von Erz machen, in die ging er hinunter, wenn Herkules kam, und es war ein Gitter daran, durch welches er mit ~ ihm sprach. Er befahl Herkules hinzugehen Kamps mit dem Löwen. und die Hydra von Lerna todt zu schlagen-. ... Die Hydra war eine große Schlange, so lang rote ein schiff, die hatte neun Köpfe und wohnte im Sumpfe von Lerna. Der Held setzte sich auf seinen Wagen; sein Freund Jolauk lenkte tue Pferde, und sie fuhren hin nach Lerna. Die Hydra verkroch sich vor Herkules; dieser nahm aber seinen Bogen, wickelte Werg mit Pech und i^chroefel^ um die Pfeile, zündete das an und schoß damit aus die Hydra in das Loch hinein, wo sie sich unter der Erde verkrochen hatte. Da fuhr sie aus dem Loch heraus und auf Herkules zu. Dieser packte sie mit der einen Hand um den Hals, wo die neun Köpfe saßen; sie wand sich aber mit ihrem langen Schwanz um fern Bein. Herkules schlug sie mit der Keule entzwei; wenn aber ein Kopf zerschlagen war, so wuchsen zwei andere wieder heraus. Da hieb Jolans Bäume um, legte die Stücke zusammen und machte ein großes Feuer; nun nahm er große brennende Stücke, und wenn Herkules einen Kopf zerschlagen hatte, so brannte er ihn damit; dann wuchsen keine andern Häupter wieder heraus. Als alle Köpfe zerschlagen waren, war die Hydra todt, und Herkules tauchte die Spitze seiner Pfeile in ihr Blut; das war so giftig, daß, wenn der Pfeil die Haut nur ritzte, der Mensch oder das Thier davon starb. Der Hirsch der Diana. Darauf befahl ihm Eurystheus, daß er den Hirsch der Diana fangen und lebendig bringen sollte. Dieses Thier hatte ein goldenes Geweih und lief so geschwind, daß kein Pferd und kein Hund es einholen konnte. Herkules aber lies ein ganzes Jahr hinter dem Hirsch her, bis er ihn griff und auf seinen Schultern zu Eurystheus trug. Der erymanthische Eber. Nun sollte Herkules den wilden Eber vom Berge Erymanthus lebendig bringen. Dieses wilde Thier verwüstete alle Kornfelder und Gärten und tödtete die Leute, welche ihm nachstellten. Herkules fing den Eber mit einer Schlinge und trug ihn auf den Schultern zu Eurystheus. Der Stall des Angias. Nachdem dies geschehen, sollte Herkules den Stall des Königs Angias reinigen. Letzterer hatte 3000 Rinder, deren Stall seit vielen Jahren nicht vom Dünger gereinigt war. Man hätte ein ganzes Jahr zu thun gehabt, das Gebäude zu säubern. Da grub Herkules-einen tiefen Kanal bis an die Mauer des Hofes, und führte in denselben das Wasser von zwei Flüssen, die mit großer Gewalt von den Bergen kamen. Dann machte er ein großes Loch in die Mauer; nun strömte das-Wasser in den Stall. Jetzt brach er ein Loch in die Mauer an der andent
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